Runden drehen
Für ihre Arbeiten greift Franziska Furrer alltägliche Materialien wie Stecknadeln, Klebestreifen oder Garn auf. Sie befragt die Dinge und sucht nach einer sich aus dem Material ergebenden Verarbeitungsweise, mit welcher sie in lange andauernder Handarbeit faszinierende Objekte erzeugt. Der Akt des Machens spielt, als eine sich absurd oft wiederholende Körperbewegung, ein wesentlicher Bestandteil und die Spur der Bewegung in der Zeit wird im Material geradezu gespeichert. Die Künstlerin überführt das Material in einen Prozess des Werdens und zeigt es als etwas Unbeständiges und Lebendiges.
Die materialbetonte, zweistündige Performance „Runden drehen“ findet inmitten einer Installation statt und geht mit ihr ein Wechselspiel ein. Dabei wird ein Teil des repetitven Akts sichtbar, der die Aufmerksamkeit auf den Prozess und die Körperbewegung lenkt. Der Titel verweist auf das Kreisen um einen Kern und um das Thema des Suchens. Interessant dabei ist die Tatsache, dass Menschen, die die Orientierung verlieren, dazu tendieren, sich in Kreisen zu bewegen.
Annamira Jochim, Juni 2010